Viertligisten



- Auswahl -

(bei Abstieg in die fünfte Liga werden Vereine nicht sofort entfernt)






VfR Aalen

Vereinsname: VfR Aalen
Vereinsfarben: Schwarz-Weiß

Dieses Wappen ist ein Traum! Das spitzenständige, aufgeplusterte Viereck sorgt als Form immer für Freude. Überraschend gut paßt dazu der Kreis, dessen Runde weder zu ähnlich noch zu anders verläuft. Und die Schriftgestaltung ist erst recht grandios. Leichtfüßig scheint der Vereinsname von links nach rechts am Betrachter vorüber­zubrausen. Die Individualität dieser Gestaltung hat wirklich ein enormes Level. Schön, wie das „f“ sachgerecht ein wenig kleiner gezeichnet ist. Wenn man so will, kann man in dem Komplex auch einen Fußball sehen. Von der Hell-Dunkel-Balance dürfte das Wappen Perfektion erreichen. Heikel wird es bei der Angelegenheit Außenlinie. Eine sorgfältige Abwägung sollte aber wohl zu dem Schluß kommen, daß das Gesamtwerk gerade noch grob genug und das schwarze Feld an einigen Stellen soeben schmal genug ist, um die Notwendigkeit einer Außenlinie zu verneinen. Freilich bräuchte das Wappen vor den Vereinsfarben abgebildet dann unbedingt eine zusätzliche weiße Linie (was aber z.B. auch Schalke 04 oder dem 1.FC Kaiserslautern so ergeht). Man kann offenbar nicht hundertprozentig alles haben. Ein sehr kleinlicher Kritikpunkt wären ansonsten noch die teilweise zu scharfen Schnitte am „f“ und am „R“. Aber gut, es ändert nichts, der VfR Aalen ist wappenmäßig Deutschlands Nr. 1!

 





Alemannia Aachen
Vereinsname: Aachener TSV Alemannia (als Verein)
                    Alemannia Aachen (als Kapitalgesellschaft)
Vereinsfarben: Schwarz-Gelb


Auf den ersten Blick punktet Alemannias Wappen mit der Form. Müßte aber für den Buchstaben „A“ das Dreieck nicht andersherum aufgebaut sein (wie bei Arminia Hannover)? In der Tat wird vom großen „A“ selbst das abgeteilte Feld ganz schlecht ausgefüllt, und auch an Anfang und Ende von „Alemannia“ streben die Fluchten quer auseinander. Nun gut, die Leerflächen lassen sich immerhin mit gewonnener Spannkraft aufwiegen, welche für den Gesamteindruck vielleicht wichtiger ist als man denkt. Jedoch bleibt es nicht bei dieser Ungereimtheit. Der Betrachter fragt sich, ob das „A“ nochmal für „Alemannia“, für „Aachen“ oder für beides gleichermaßen steht. Und was die Farbe Weiß im Wappen zu suchen hat. Als neutrale Farbe verursacht Weiß zwar keine Probleme, wird hier auch nicht unbedingt als Vereinsfarbe dargelegt, aber die helle Farbe Gelb müßte doch Kontrast genug bieten. Vom Feld mit dem Adler aus gesehen läßt der Einsatz des Weiß` die Zahl der hintereinander weg befindlichen Linien auf fünf steigen. Der aus dem Stadtwappen entlehnte Adler macht in seinem Trichter übrigens nicht die glücklichste Figur. Sogar unter diesen Bedingungen hätte man ihm einen breiteren Schwanz zeichnen können. Insgesamt fehlt es dem Wappen an zwingender Logik. Man könnte stattdessen mal einen über die ganze Fläche reichenden Adler mit „A“ auf großem Brustschild ausprobieren.

 





BFC Dynamo
Vereinsname: Berliner FC Dynamo
Vereinsfarben: Weinrot-Weiß


Da dieser Klub während einer Phase unter anderem Namen die Markenrechte an seinem angestammten Wappen an eine Einzelperson verlor, mußte er sich 2009 ein neues Wappen zulegen. Als Wappenbild zog man dazu den unbeschäftigten Ostberliner Bären heran. Gute Idee, jedoch hätte der auch gern bearbeitet werden dürfen, z.B. indem man ihm in die sinnlos fuchtelnden Hände eine Fahne steckt (die Abbildung könnte unterhalb der Arme enden). Zumindest sollte die normalrote Zunge weinrot sein. Daß der Bär nicht in die Kreisform paßt, wurde durchaus schlau mit der flächigen Unterlegung der Vereins­farben überspielt, was allerdings auch zu einiger Unruhe führt. Somit entstand ein Schriftring, den es zu befüllen galt. Der Text der Oberzeile ist schonmal konstruiert, denn gerade bei diesem Verein benutzt man doch typischerweise nur das Kürzel, und jenes wollen die Fans auch sehen. So feine Maßnahmen wie die geringe Größensteigerung bei „Dynamo“ sollten in Wappen vermieden werden. Für Aufsehen sorgt die spektakuläre Anbringung der Jahreszahl. Sie ist ja tatsächlich einwandfrei als Einheit zu lesen. Nur fällt sie so deutlich aus dem allgemein gewohnten Rahmen, daß sie - obwohl hier weder wichtig noch imposant - den Blick auf sich lenkt und den Wappenaufbau ad absurdum führt. Der abgedunkelte, in seinen Umrissen gestörte Bär kommt als Wappenbild nicht gegen einen Schriftring an, welcher in unüblich schöner, ausgeprägter Schriftart noch bahnbrechend verdrehte Zeichen enthält. Der massive Einsatz der Farbe Schwarz ist sicher nicht optimal, das schnell flimmernde Außenlinien-Chaos sowieso nicht, und die Hell-Dunkel-Balance weitaus zu düster. Mit den besonderen Vereinsfarben, dem Bären sowie der ausgesuchten Schriftart müßten locker bessere Ergebnisse drin sein.

 





Chemnitzer FC
Vereinsname: Chemnitzer FC
Vereinsfarben: Hellblau-Weiß


Mit dem Hellblau verfügt der Verein über eine seltene Farbe, die im Wappen klugerweise gut zur Geltung kommen sollte. Was jedoch durch das abenteuerliche Farbspektakel behindert wird. Der unansehnliche und viel zu fein gezeichnete Löwe auf gelbem Grund ist dem Stadtwappen entnommen. Förmlich fügt er sich überhaupt nicht in sein Feld. Als einzige Anpassung wurden lediglich Zunge und Krallen von Rot auf Weiß geändert, um nicht noch die sechste Farbe aufnehmen zu müssen. Die gegenüberliegenden „Landsberger Pfähle“ haben den selben Ursprung, sind aber in Vereinsfarben gehalten. Ob es optisch wirklich die beste Lösung ist, rechts weniger als eine Pfahlbreite, und links fast zwei Pfahlbreiten Platz zu lassen, erscheint zweifelhaft. Die Abstellung auf das Bundesland Sachsen (weiß-grün) läßt sich wohl mit dem Übermut in der Wendezeit erklären, wodurch die Nachbarschaft von Grün und Hellblau jedoch nicht erträglicher wird. Auch am Schriftzug gibt es etwas zu meckern, denn er wurde ohne Bearbeitung aus einer verbreiteten Schriftart erzielt. Entgegen der inhaltlichen Bedeutung steht da „CF“ näher zusammen als „FC“. Unterstützt durch die mutige, aber gut geglückte Positionierung so weit unten, entwickelt der Schriftzug trotzdem eine vorbildliche Ausstrahlung mit bemerkenswerter Erhabenheit. Aufgrund der dort zu schwach geratenen Ausbuchtungen des Schildes muß man nur immer befürchten, daß er mit seiner Binde vom Wappen abrutscht.

 





Energie Cottbus
Vereinsname: FC Energie Cottbus
Vereinsfarben: Rot-Weiß


Dieses Wappen hat in der ersten Wahrnehmung ein altbackenes Antlitz. Wer sich mehr mit der Materie befaßt, wird indes die sprühende Genialität entdecken. Die zwei bzw. drei Schrägstriche könnten prägnanter nicht sein. Genau so setzt man Farbmuster bei Wappen in Szene! Von links unten nach rechts oben würden sie zwar mehr Optimismus ausstrahlen, dafür erzielen sie in ihrer Ausrichtung nun besondere Edelheit (ein Schärpenträger würde normalerweise ebenso vor einem stehen). Auch der Umlauf mit den Lorbeerzweigen und die daraus entstehende Wappenform sind nur zu loben. Ganz perfekt ist dieses wertvolle Stück aber nicht. Daß der Vereinsname in der Kopfleiste nicht bis außen gestreckt wurde, und daß der Lorbeer nicht bis oben durchreicht, sträubt dem Betrachter die Haare. Der Lorbeer erscheint stets viel zu hell, außerdem bräuchte er unten am Knotenpunkt mehr Masse. Als Farbe für alle Linien wäre Schwarz vorteilhafter, wodurch dann auch der Fehler behoben wäre, daß der rote Bereich auf den Abschnitten oberhalb des Lorbeerkranzes gar keine Außenlinie hat. Und schließlich ist der Ortsname erstens zu klein geschrieben, zweitens sollte er sich nicht auf freiem Feld herumtreiben, wenn es doch eine Kopfleiste gibt. Eigentlich müßte ausgenutzt werden, daß beide Wörter gleich lang sind. Zusammen ergäben sie an dieser Position jedoch zuviel simplen Text. Eine Idee wäre, die Kopfleiste aufzulösen, die Proportionen daraufhin anzupassen, die Schrägstriche doch andersherum laufen zu lassen, um in eigentümlicher Gestalt oben links „E.“ und unten rechts „C.“ einzusetzen.

 





Rot-Weiß Erfurt
Vereinsname: FC Rot-Weiß Erfurt
Vereinsfarben: Rot-Weiß


Ein Rad als Wappenbild wird weder die Einheimischen begeistern, da sie es zur Genüge vom Stadtwappen her kennen, noch Außenstehenden Respekt einflößen. Wenn in den roten Bereichen eine solch dicke Innenlinie gezogen wird, die bei schwarzer Außenlinie eigentlich ganz unnötig sein sollte, ist das wohl ein Eingeständnis für schlechte Bindungskraft der Wappenbestandteile gegenüber der Umgebung. Im oberen Feld paßt erstens das „FC“ nicht zum Raum. Zweitens rührt die Hervorhebung des „FC“ noch aus der Rahmenbedingung DDR, wo nur wenige privilegierte Klubs diese Bezeichnung führen durften. Drittens kann man nicht allen Ernstes einen Abkürzungs-Marathon aus fünf Buchstaben anbieten. Viertens müßten Buchstaben in dieser Größe schmuckvoll ausgearbeitet sein. Fünftens hat die Darstellung von „RW“ für „Rot-Weiß“ in Schwarz-Weiß etwas Paradoxes. Sechstens verursacht dieses weiße Feld einen viel zu hellen Gesamteindruck. Siebtens liegen so zwei weiße Felder nebeneinander. Und achtens macht die mächtige Kopfleiste das Wappen zum Turm. Man nimmt es nicht so wahr, gelten Schildformen doch als unverdächtig, aber dieses Wappen überschreitet die 50%-Überhang-Regel (und ist damit höher als diejenigen von SC Freiburg, Alemannia Aachen, oder als die bekannten Rauten). Hier kann nur ein unabhängiger Neuentwurf helfen. Obwohl, die rot-weiße Viertelung ist erhaltenswürdig.

 





Rot-Weiss Essen
Vereinsname: Rot-Weiss Essen
Vereinsfarben: Rot-Weiß


Drei Buchstaben im Kreis, das klassische deutsche Fußball-Vereinswappen. Eine Verwebung des „RWE“ wurde nicht vorgenommen, obwohl sie mit den beiden Armen des „W“ recht leicht möglich wäre, wenn auch nur in einer breiteren Wappenform. Also liegen die Buchstaben nun säuberlich übereinander, so unmißverständlich im Farb­auftrag, daß man sich an einen Stempeldruck (vielleicht sogar Kartoffeldruck) erinnert fühlt, was ja als positive Eigenschaft zu deuten ist. Das „W“ darf nicht zu sehr hervor­treten, da es inhaltlich keine größere Bedeutung als das „R“ besitzt, jedoch hält sich das noch soeben im Rahmen. Das „R“ scheint etwas linksseitig angeordnet zu sein, würde sonst aber vielleicht einem „A“ ähneln. Schwachpunkt ist offenkundig das „E“. Man mag gar nicht genau hinschauen, wie es hier geschändet wird. Dem Gesamt­eindruck tut das erstaunlich wenig Abbruch. Wir haben ein vorbildlich klares, kompaktes und markantes Wappen vorliegen. Guten Anteil daran trägt auch der schön stabile Außenring.

 





FSV Frankfurt
Vereinsname: FSV Frankfurt 1899
Vereinsfarben: Schwarz-Blau


Man kann es kaum glauben, daß dieses Wappen in einer früheren Entwicklungsstufe mit sehr häßlicher Form nur aus den Bereichen des Adlers und der Schrift bestand; die Strahlen wurden später angebaut. Nach Stückwerk sieht es immer noch aus. Vor schwarz-blauen Hintergründen löst sich das Gebilde ja regelrecht auf. Unbedingt müßte eine (weitere) Außenlinie her, um es mehr zusammenzuschweißen! Wie Eintracht entlieh auch der FSV den Adler aus dem Stadtwappen, wobei diese verknorpelte Zeichnung ebensowenig überzeugt. Unklar ist, warum die originalen Farben nicht gleich in die eigenen Vereinsfarben umgemünzt wurden. Der Brustschild mit der Wolfsangel als Wappenbild des Herkunftsstadtteils Bornheim mag dem eigenen Lager ein Kleinod sein, gibt im Außenverhältnis aber unnötig Rätsel auf. Bei den beiden Spruchbändern stört die uneinheitliche Gestaltung mal mit und mal ohne Innenlinie. In Blau-Weiß werden die wahren Vereinsfarben verschleiert (welche jedoch über die Strahlen abgesichert sind). Hier wie dort nähert sich die Schrift zu sehr dem Ober- und Unterrand. Das „F.S.V.“ befindet sich in zu großem Feld, und bezüglich der antiquierten Punkte könnte man der Meinung sein, daß sie einer Modernisierung zum Opfer fallen sollten. Der geographische Zusatz „am Main“ wirkt für die Metropole ansich schon verwegen, Fußballvereine bräuchten aber erst recht keine Erläuterungen auszuteilen. Vielleicht will man damit nur Raumfüllung herausschinden. Im Ergebnis bleibt außer evtl. den Strahlen nichts Gutes übrig. Also kann man sich hemmungslos an ein neues Wappen wagen. Was 2014 auch geschah, allerdings mit einem unausgegorenen Entwurf, der von den Fans zurecht abgeschmettert wurde.

 





Carl Zeiss Jena
Vereinsname: FC Carl Zeiss Jena
Vereinsfarben: Blau-Gelb-Weiß


Die beiden oberen Felder bilden als Darstellung eines Linsenrahmens das historische Wappen der Firma Carl Zeiss. Daß die morphologische Erweiterung zum Vereinswappen beachtlich gut gelang, kann aber keine Rolle spielen. Schließlich laufen die beiden Knicke an den Seiten nun ins Leere, und die Abfolge der Namensteile stimmt schon gar nicht. Die Übergröße des indiskutabel primitiv gestalteten „FC“ ergibt eigentlich auch nur als Abgrenzung gegenüber dem Wirtschaftsunternehmen Sinn. Somit muß die schöne Trikolore retten, was noch zu retten ist. Da auch sie unglücklicherweise überwiegend aus hellen Farben besteht, fällt die Hell-Dunkel-Balance des Wappens natürlich bei Weitem zu hell aus. Vier weiße Felder in Folge sind ein gestalterisches Desaster. Um dieses Gebilde zusammen­zuhalten, bräuchte es eigentlich eine weitere Außenlinie. Jeden Moment droht es zu zerbrechen wie ein Butterkeks. Schonender Verbesserungs­vorschlag: Ins oberste Feld „FC“ und „CZ“ schreiben, dazwischen sowie auch zu beiden Seiten von „Jena“ auf mittlerer Höhe je einen Punkt anbringen, und im Feld unten rechts die drei Farben sparrenmäßig spiegelbildlich wieder absteigen lassen.

 





Hessen Kassel
Vereinsname: KSV Hessen Kassel
Vereinsfarben: Rot-Weiß


Gemäß dem Vereinsnamen soll hier ein sogenannter „Bunter Löwe“ als Wappenbild fungieren. Kennzeichnend und daher quasi verpflichtend vorgegeben ist die rot-weiße Streifung, während die Figur ansonsten frei gestaltet wurde. Bis auf die total vermurkste Kopfpartie gefällt sie. Da die Streifung oben mit Rot statt mit Weiß beginnt, handelt es sich allerdings bedauerlicherweise nicht um den hessischen, sondern um den thüringischen Löwen. Als nächstes Problem passen die hochkantigen Maße trotz der hauseigenen Herstellung gar nicht zur gewählten Kreisform. Selbst in dem Kreis wurde der Löwe übrigens nichtmal ganz mittig justiert. Noch weniger im Einklang mit der Kreisform steht dieser aberwitzige, nur zur Hälfte gefüllte Schriftring. Gedanklich rutscht da das „KSV“ beim kleinsten Windhauch sofort von der Kuppe, und das „Hessen Kassel“ schwappt wohl ohne Halt ständig hin und her. Es müßte doch auch ein jeder erkennen, daß der Schriftring, nachdem sich schon das halbweiße Wappenbild auf weißem Grund befindet, nicht auch noch mit weißer Grundfarbe versehen sein darf. Was soll denn diese extreme Weiße? Als nächstes fragt sich der Betrachter, wieso die Schrift in Schwarz gesetzt wurde. Der Verein ist nicht gezwungen, Rot-Weiß als Vereinsfarben zu führen, wenn er das für zu mau hält. Solange er dies tut, kann er aber nicht ohne jede designtechnische Bedrängnis die Farbe wechseln, wodurch sogar ausgerechnet der Vereinsname im falschen Licht erscheint. Die unterschiedliche Färbung der Linien spottet jeder Beschreibung. Aufgrund dessen müßte hier von Schwarz-Weiß-Rot als Vereins­farben ausgegangen werden. Besser schaut man gar nicht mehr hin, denn dieses Wappen ist eine Zumutung. Es bewegt sich weit unter Erwachsenenniveau!

 





TuS Koblenz
Vereinsname: TuS Koblenz
Vereinsfarben: Blau-Schwarz


Oje, was ist denn hier passiert? Manch anderer Namensträger hat längst bewiesen, daß sich der Vereinsname „TuS“ graphisch eigentlich dankbar aufbereiten läßt. Und dann dieser Totalschaden! Das Monogramm ist es nicht wert, noch genauer auseinander­gepflückt zu werden. Überhaupt kann man der kompletten Wappengestaltung rein gar nichts abgewinnen. Unglaublich, was für riesige Flächen einzig zur Kreierung einer billigen Geometrie verschwendet werden. Als dieser Entwurf ursprünglich entstand, vermutlich in den 30er Jahren, dürfte er futuristisch angemutet haben. Schon das war ein Fehler. Ein Wappen, das nicht zeitlos ist, wird ja nicht zu jedem Betrachtungs­zeitpunkt als modern aufgefaßt werden. Nun wirkt es wie in den 70er oder spätestens 80er Jahren feststeckend. Daneben stellt auch die Farbgebung eine merkwürdige Absurdität dar. Gelb und auch Rot wären ja als Ergänzungsfarben durchaus in Ordnung, aber sie dürfen hier doch niemals alleine den Vereinsnamen wiedergeben! Zugleich kommt die Vereinsfarbe (!) und außerdem neutrale Farbe Schwarz überhaupt nicht vor! Irgendwie muß ein Weg gefunden werden, die vor Subjektivität und Gewohnheit blinden Koblenzer aufzuwecken, denn mit diesem Schrottwappen ernten sie alles andere als Ansehen.

 





Fortuna Köln
Vereinsname: SC Fortuna Köln (als Verein)
                    Fortuna Köln (als Kapitalgesellschaft)
Vereinsfarben: Rot-Weiß


Obwohl es gegen kaum eine der aufgestellten Regeln verstößt, haben wir hier ein chaotisches Wappen vor uns. Der stiefmütterlich behandelte Inhalt wird permanent durch einen allzu üppigen Schriftring bedroht. Dabei ist die Kreisform angesichts der ungleichmäßigen Raumnutzung des „F“ sowieso die falsche Wahl. Vielmehr müßte es als Rahmen für den ausgesprochen schön gestalteten Buchstaben idealerweise auf ein Dreieck hinauslaufen. Damit würde sich der Klub auch wenigstens etwas von den bekannten Farben- und Namensvettern aus der Umgebung abheben. Und die rätselhafte Sparsamkeit bei der Farbe macht das „F“ sicher nicht edler, sondern nur schwächer. Die erst neulich entfernte Außenlinie müßte natürlich zurückkehren. Im Schriftring gilt wohl die Devise, unbedingt einen geschlossenen Textumlauf herzustellen. Zur Beruhigung des Gesamteindrucks wären Lücken zwischen Ober- und Unterzeile aber dringend erforder­lich! Zwischen „SC“ und „Fortuna“ ist der Abstand ebenfalls zu gering, wobei das „SC“ bei der Gelegenheit gleich entfernt werden könnte, da für die nunmehrige Kapital­gesellschaft unzutreffend. Wie leicht ließe sich das durch bloße Verkleinerung der ohnehin unangemessen großen Schrift erreichen. Dann müßten zwei Buchstaben auch nicht unnötigerweise kopfüber stehen, die Umschaltschwelle könnte anders als jetzt (s. Exemplar auf der Netzseite) beiderseits auf gleiche Höhe gebracht werden, und das Punkte-Wirrwarr im Viertel links unten wäre entzerrt. Das Ausrichten der Schriftzeichen sollte man übrigens den Computer machen lassen, der kann das besser.

 





Lok Leipzig
Vereinsname: 1.FC Lokomotive Leipzig
Vereinsfarben: Blau-Gelb


Donnerwetter, das ist wohl der urigste Ball aller Wappen. Ihn als - wenn auch etwas verkleinertes - Wappenbild zu verwenden, geht vollauf in Ordnung. Das Drumherum wird wie ein sehr breiter Schriftring wahrgenommen, ist aber keiner, denn alles spielt sich noch im gleichen Feld ab. Gewissermaßen könnte die ellenlange Buchstabenkette des unteren Halbkreises als Ehrenkranz für den Ball interpretiert werden, die großen Schriftzeichen oben drüber als dessen Krone. Die ganze Umsetzung macht einen sauberen und ästhetischen Eindruck. Gut getroffen wurde auch die Hell-Dunkel-Balance. Daß das erste „L“ kopfüber steht, fällt nicht auf, und die arg dünne Außenlinie ist halt gerade modern. Beschäftigen wir uns daher mit der unvermeidlichen Frage zu diesem Wappen: Warum wird das „1.FC“ per Schriftgröße und mittels spezieller Schriftart dermaßen hervorgehoben? Den inhaltlichen und auch graphisch umsetzbaren Schnitt sollte man doch eigentlich am ehesten vor dem Ortsnamen vermuten. Als Antwort kommt nur der Privileg-Status einiger ausgewählter „Fußballclubs“ in der DDR in Betracht. Die vom Wappen geschilderten Umstände sind also seit Jahrzehnten Geschichte. Vorschlag: Das ungenutzte Wappen aus VfB-Zeiten hernehmen, es in Blau-Gelb umfärben, „VfB“ entfernen, in die Mitte den Ball setzen, oben drüber „1.FC LOK“ schreiben. Einen Versuch wäre es wert.

 





Rot-Weiß Oberhausen
Vereinsname: SC Rot-Weiß Oberhausen
Vereinsfarben: Rot-Weiß


Wer sich eines vierblättrigen Kleeblatts als Glücksbringer bedient, scheint von seinen eigenen Fähigkeiten nicht allzu überzeugt zu sein. Dieses feste Symbol kommt allerdings regelmäßig in Fußball-Vereinswappen vor, wo es uns als wohltuende Abwechslung erfreut. Daß es naturgetreu in Grün abgebildet wird, ist keineswegs erforderlich, aber plausibel. Hier bei RWO blicken wir auf eine schöne Zeichnung. Wäre der Stiel auf 7-8 Uhr gedreht, hätte sie etwas zusätzlichen Schwung, und wie bei vielen Wappen fällt der Randabstand zu knapp aus. Letzteres würde erst recht deutlich, wenn der Schriftring in Weiß auf Rot gehalten wäre, was akut angeraten ist, da das Wappen so nur aus weißen Feldern besteht, die einen viel zu hellen Gesamteindruck erzeugen. Darüber hinaus enthält der Schriftring etliche weitere Mängel. Die Anordnung mit zahlreichen überkopf stehenden Buchstaben ist völlig untragbar (nimmt man sie als gesetzt, sollte wenigstens der Kleeblattstiel als Lückenfüller mittig in den Ring hineinragen). Klein­buchstaben führen zu unregelmäßigen Abständen; am „ß“ soll es doch nicht scheitern. Und der geographische Zusatz „Rhld.“ für „Rheinland“ ist sehr überflüssig. Erstens macht er die Großstadt klein, zweitens gehört er nicht zum satzungsgemäßen Vereinsnamen, drittens wird er auch sonst kaum für die Stadt verwendet, viertens geht es nicht um genaue Identifizierung. Einiges war in früheren Wappenentwürfen schonmal besser gelöst.

 





Preußen Münster
Vereinsname: SC Preußen 06 Münster
Vereinsfarben: Schwarz-Weiß-Grün


Und schon wieder ein Wappen, das keines ist, weil eine Form fehlt. Selbst als die vorherige - ebenfalls lose stehende - Adlerfigur gegen diese ausgetauscht wurde, verpeilten die Verantwortlichen die Gunst der Stunde, so daß man nun mit den gleichen Problemen fortlebt. Auf den Trikots sind dagegen immer mal wieder Schild- oder auch Kreisformen zu sehen; s. hier. Der Adler als Übertragung des Vereinsnamens gibt natürlich ein hervorragendes Wappenbild ab. Er ist schon sehr schön gezeichnet (wie nicht zuletzt der Vergleich mit Eintracht Frankfurt erhellt). Leider kommt man nie dazu, ihn richtig zu betrachten, da nicht nur das Fehlen der Form extrem stört, sondern auch die ständige darin begründete viel zu große Abbildung erschlagend wirkt. Bei einer genaueren Beschau könnte man die Reihen mit den kleinen Federn für völlig entbehrlich halten. Drei Krallen sind ein Unding, Adler müssen in der Heraldik wie in der Natur vier haben. Brustschild und „P“ vertragen sich überhaupt nicht, wobei der Buchstabe sowieso eine schmuckvollere Gestaltung bräuchte. Daß der Adler eine der Vereinsfarben außen vorläßt, ist ansich nicht verwerflich, denn Schwarz-Weiß kann als neutral gelten. Trotzdem fällt in schwarz-weiß-grüner Umgebung ein Ungleichgewicht auf. Es wäre daher zu empfehlen, im Brustschild sowie im noch zu ziehenden Rand auch Grün mit unterzubringen.

 





Kickers Offenbach
Vereinsname: Offenbacher FC Kickers 1901
Vereinsfarben: Rot-Weiß


Fahnenmotive haben eine sympathisch-altehrwürdige Note. Hier dient die Fahne ungewöhnlicherweise kaum als eigenes Motiv, sondern mehr als Schreibzeug. Die Textgewalt tritt so stark in den Vordergrund, daß der Fußballfreund das Wappen von Kickers Offenbach als drittes wichtiges Fahnenmotivwappen - neben Hertha BSC und Arminia Bielefeld - kaum auf dem Schirm hat. Bis auf das „e.V.“, das auch bei diesem Verein schonmal vorsorglich entfernt werden könnte, steht zwar nichts Überflüssiges darauf, aber eine Fahne ohne richtiges Muster ist halt vergeudetes Kapital. Welche Fahne besteht denn bitte aus drei weißen Streifen?! Und eine weiße Fahne auf weißem Grund bietet auch nicht gerade den besten Kontrast. Die Hell-Dunkel-Balance fällt natürlich viel zu hell aus. Es gäbe zahlreiche Möglichkeiten, dieses Wappen unter Beibehaltung des Fahnenmotivs auf Zack zu bringen. Den Mast, der eindeutig einen Mast und keinen Stock darstellen soll, hätte man dann weitgehend zu begradigen. Erstens der Logik wegen, zweitens weil durch die Kippung eh kein Platz rausgeholt wird, drittens weil die enorme Schieflage mehr Wackeligkeit als Schwung vermittelt.

 





VfB Oldenburg
Vereinsname: VfB Oldenburg
Vereinsfarben: Blau-Weiß

Wenn eine Millisekunde reicht, um dieses Wappen als Sensation zu begreifen, dann wurde vom Gestalter schonmal Vieles richtig gemacht! Dieses Wappen lebt natürlich von der betörenden Form. Jene verstößt in ihrer Breite zwar deutlich gegen die aufgestellte 50%-Überhang-Regel, doch da keine Verkürzung möglich ist, muß für dieses wertvolle Stück eben eine Ausnahme gelten. Auf Wimpeln läßt es sich immer noch tief genug anbringen, ohne mit den Schrägen ins Gehege zu kommen. Den zweiten großen Vorzug bildet die spezielle Schrift bei „VfB“. Sie hat auch losgelöst vom Wappen einen astreinen Wiedererkennungswert. Wie so oft erscheint die Jahreszahl leider nicht im gleichen Guß. Überhaupt ist ab hier die Puste ausgegangen. Der Text insgesamt folgt kaum der Form, stellt sich eher als unabhängiger Block auf. Weder das „VfB“, noch der besagte Block, noch die weitaus zu kleinen Punkte sind irgendwie an der horizontalen Mittelachse ausgerichtet. Zur Optimierung führt kein Weg daran vorbei, die Jahreszahl dort zu entfernen und das „VfB“ exakt auf diese Achse zu setzen. Es könnte dann größer und mit etwas mehr Abstand zwischen den Buchstaben geschrieben werden. Das „f“ würde entsprechend der Wappenform nach oben und unten hinauswachsen, am Fuß evtl. mit einem Haken nach links versehen. Für die Jahreszahl gäbe es vielleicht noch zweigeteilt als „18“ und „97“ Platz anstelle der Punkte. Und schließlich müßte noch farbliche Klarheit geschaffen werden. Meistens zeigt sich das Wappen in einem ausdrücklich dunkelblauen Ton. Also bitte entweder das Wappen oder die Vereinsfarben anpassen.

 





Stuttgarter Kickers
Vereinsname: SV Stuttgarter Kickers
Vereinsfarben: Blau-Weiß


Von diesem Wappen ist ungewöhnlich genau die Entstehungsgeschichte dokumentiert. Man weiß, welcher Graphiker zu welchem Preis anno 1922 den Entwurf anfertigte. Sogar Bedeutungen für die drei Sterne sind überliefert, was auf die Ansicht freilich keinen Einfluß hat. Der Betrachter kämpft vielmehr mit dem nie dagewesenen Schriftzeichen. Ein bißchen asiatisch sieht es aus, kann aber nicht sein. In der Deutschen Schrift existiert dieses Zeichen auch nicht. Daß es sich um ein „K“ handeln soll, bleibt ohne Kenntnis des zugehörigen Vereins verborgen, was aber unschädlich ist, denn auch mit der Information „K“ hätte der Unbedarfte doch nichts gewonnen. Also erfreue man sich lieber an dieser unverwechselbaren Gestalt, und wie sie im Zusammenspiel mit den Sternen die Kreisform perfekt ausnutzt. Der Kräfteausgleich zwischen „K“ und dem Sternendreieck ist meisterlich gelungen, das Maß zwischen Stoffmenge und Reduktion genauestens getroffen. Dieses Wappen erfüllt wirklich höchste Ansprüche! Unterstrichen wird die Qualität durch den zurückhaltenden Dunkel-auf-Hell-Aufbau (die Farben könnten ja auch vertauscht sein, waren sie früher sogar mal). Einziger Kritikpunkt ist die regelmäßige Darstellung mit hellblauem Farbton. Da muß eine Anpassung an die Vereinsfarben erfolgen, ob auf dem einen oder dem anderen Weg.

 





Wuppertaler SV
Vereinsname: Wuppertaler SV
Vereinsfarben: Rot-Blau


Und wieder einmal bekommt man hier einen Löwen zu Gesicht, diesmal den Bergischen. Im Vergleich etwa zum Stadtwappen wurde er aber ganz frei entwickelt. Einfach klasse, wie der Löwe seine Pranken an das „WSV“ anlegt. Auch die Rampe macht sich vortrefflich. Die ganze Darstellung ist wirklich stark. Sie paßt einigermaßen in die Kreisform, müßte jedoch mehr Abstand zum Rand halten. Beim Schriftring hat man bombig Glück mit den zwei gleich langen Wörtern, die ihn gut befüllen. Hier wird deutlich, daß gleiche Länge von Ober- und Unterzeile mit angemessenen Lücken sehr zur Gesamtharmonie beiträgt, zumal sich über die Punkte eine exakte Mittelachse abzeichnet. Trotzdem stiftet gerade der Schriftring Unruhe. Zum einen ist er für die Schriftgröße erheblich zu schmal. Zum anderen wäre eine Außenlinie umso nötiger, da wegen der weißen Zwischenlage kein fester Halt mit dem Innenteil besteht. So bekommt der Betrachter das Gefühl, der rote und der blaue Bereich könnten ineinander verdreht werden. An der doppelten Nennung des Vereinsnamens ist nichts auszusetzen, denn das eine Mal gehört er ja zum Bild dazu. Jedoch dürfte er weder in Blau-Weiß noch in Rot-Weiß erscheinen. Abhilfe könnte eine Farbvertauschung schaffen, ob entlang der Mittelachse, schräg oder geviertelt. Angesichts der erforderlichen Maßnahmen sollte man sich auch dem Gedanken öffnen, den Schriftring sausen zu lassen, um den eigentlichen Inhalt auf rot-blauer Felderung in einer genauer zugeschnittenen Schildform zu präsen­tieren. Ja, das wäre hier das Beste.










 

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